Würdige Preisverleihung für Hans Eichhorn

Autor Hans Eichhorn erhält Heinrich-Gleißner-Preis 2019

Der mit 5.000,- Euro dotierte Heinrich-Gleißner-Preis wurde an den oberösterreichischen Künstler und Autor Hans Eichhorn in einer würdigen Feierstunde überreicht.

Der Preis wurde von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer gemeinsam mit dem Präsidenten des Kulturvereines Heinrich-Gleißner-Haus Dr. Josef Pühringer und der Obfrau LAbg. Dr. Elisabeth Manhal im Rahmen einer schönen sehr persönlichen Feier überreicht. Die Laudatio auf den Preisträger wurde von Prof. Dr. Alexandra Millner, einer Wegbegleiterin, vorgetragen, die gemeinsam mit der Gruppe „Attertheater Lesesee“ eine kurze Lesung aus einem Buch des Preisträgers hielt.

Der Förderpreis im Wert von 2.000,- Euro ist an David Bröderbauer gegangen. Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern.

Der Kulturverein „Heinrich-Gleißner-Haus“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch kulturelle Aktivitäten die Erinnerung an den oberösterreichischen Kulturpolitiker und Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner wach zu halten. Der Kulturverein will Kunst, Künstlerinnen und Künstler fördern sowie ein Forum zum Meinungsaustausch sein. Seit 1985 zeichnet der Kulturverein „Heinrich-Gleißner-Haus“ auf Vorschlag des Künstlerischen Beirates jährlich eine bedeutende Persönlichkeit des oberösterreichischen Kulturlebens aus. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung zum 35. Mal vergeben, und zwar in der Kategorie Literatur.

Mit dem Heinrich-Gleißner-Preis werden jährlich Künstler/innen unterschiedlicher Sparten vor den Vorhang geholt – Literatur, Musik, Architektur, Bildende Kunst, Filmemacher oder Kulturvermittler.“, freut sich die Obfrau des Vereins Elisabeth Manhal. Hans Eichhorn reiht sich in eine Liste von prominenten oberösterreichischen Künstler/innen. Die bisherigen Preisträger/innen der Kategorie Literatur sind: Gertrud Fussenegger (1987), Franz Rieger (1991), Alois Brandstetter (1994), Käthe Recheis (1999), Friedrich Zauner (2003), Anna Mitgutsch (2007) und Margit Schreiner (2015).

 

Stationen von Preisträger Hans Eichhorn

Hans Eichhorn ist 1956 in Vöcklabruck geboren, lebt und arbeitet am Attersee und in Kirchdorf. Er hat Religionspädagogik in Salzburg studiert. 1983 hat er von seinen Eltern das Fischereirecht am Attersee übernommen und ist Berufsfischer. Seine literarische Laufbahn hat er 1982 mit Gedichten und Prosaarbeiten begonnen. Seine literarische Arbeit wurde intensiver und er hat  auch Publikationen in Zeitschriften  veröffentlicht. 1993 wurde sein erstes Buch „Das Zimmer als voller Bauch“ im Residenz Verlag Salzburg herausgebracht. Aufgrund seines vielfältigen Oeuvres hat er bereits mehrere Auszeichnungen bekommen, zum Beispiel die Talentförderung des Landes Oö (1987), Stipendium der Stiftung Niedersachen (1994) Projektstipendium des Bundes (1998), Manuskripte-Preis (1999), Stipendium des Deutschen Literaturfonds eV (2002), OÖ Landeskulturpreis für Literatur (2005), Rotahornpreis (2017) sowie er kürzlich den Trakl-Preis (2019).

 

Förderpreisträger David Bröderbauer

Die Laudatio auf David Bröderbauer hielt der Vorsitzende des Künstlerischen Beirates Mag. Alfred Pitterschatscher. Dr. David Bröderbauer wurde 1981 in Zwettl geboren. Seine Familie stammte aus dem Mühlviertel. Nach der Matura hat er seinen Zivildienst in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung im Schloss Schiltern absolviert und auch dort unter den Klienten gelebt. Dann begann David Bröderbauer ein Biologie-Studium an der Universität Wien mit den Schwerpunkten Ökologie und Naturschutz. Im Zuge seiner Doktorarbeit über Kesselfallenblumen reiste er für die Feldarbeit in den Süden Chinas. Dort wurde auch der Grundstein für seine literarische Tätigkeit gelegt. Für den Text „Tagesanbruch in Xishuangbanna“ wurde er 2012 beim Schreibwettbewerb uni international der Universität Wien ausgezeichnet. Maßgeblichen Einfluss auf sein Schreiben hatte der Besuch der Akademie für Literatur in Leonding 2017/2018. Sein Debütroman „Wolfssteig“ ist im Frühjahr 2019 im Milena Verlag (Wien) erschienen. Das Schreiben David Bröderbauers ist von seiner Kindheit und Jugend im abgelegenen Hochland der Böhmischen Masse geprägt. Einen wesentlichen Einfluss üben seine Erfahrungen als Biologe aus. Seine Texte drehen sich um das Verhältnis von Mensch und Natur, und thematisieren die Spannungen zwischen Stadt und Land in einer von Globalisierung und Naturzerstörung gezeichneten Welt.

 

Erinnerung an Gregor M. Lepka (1936 – 2016)

Im Rahmen der Preisverleihung wurde auf Vorschlag des Preisträgers Hans Eichhorn auch an Gregor M. Lepka erinnert, der seine Arbeit stark beeinflusst hat. Dr. Josef Pühringer würdigte Gregor M. Lepka. Er wurde 1936 in Salzburg geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Später sind seine Eltern nach Wels übersiedelt. Er lebte in Thalheim bei Wels und ist im August 2016 verstorben. Der Autor war nach seiner Emigration 1956 nach Neuseeland als Postbeamter, Fremdenführer und Saisonarbeiter beschäftigt und studierte englische Literatur. Nach der Rückkehr nach Österreich zu Beginn der 1960er Jahre war er in der Versicherungsbranche tätig. Seit Ende der 1950er-Jahre veröffentlichte Lepka kontinuierlich Lyrik in Literaturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslands. Daneben verfasst er gelegentlich auch kulturkritische Artikel und Rezensionen, vorwiegend für lokale Zeitschriften.

 

Fotoquelle: Kulturverein /Wakolbinger