Heinrich-Gleißner-Preis 2019 geht an Hans Eichhorn

Heinrich-Gleißner-Preis 2019 wird in der Kategorie Literatur vergeben

Der mit 5.000,- Euro dotierte Heinrich-Gleißner-Preis geht heuer an den oberösterreichischen Künstler Hans Eichhorn. Für den Förderpreis wurde David Bröderbauer vorgeschlagen. Der Förderpreis ist mit 2.000,- Euro dotiert. Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern.

Seit 1985 zeichnet der Kulturverein „Heinrich-Gleißner-Haus“ auf Vorschlag des Künstlerischen Beirates jährlich eine bedeutende Persönlichkeit des oberösterreichischen Kulturlebens aus. In diesem Jahr wird die Auszeichnung zum 35. Mal vergeben, und zwar in der Kategorie Literatur.

Die Preisverleihung findet am 27. Jänner 2020 um 18 Uhr in den Redoutensälen statt. Die Preise werden von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer gemeinsam mit dem Präsidenten des Kulturvereines Heinrich-Gleißner-Haus Dr. Josef Pühringer und der Obfrau des Kulturvereines Frau LAbg. Dr. Elisabeth Manhal überreicht.

Der Kulturverein „Heinrich-Gleißner-Haus“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch kulturelle Aktivitäten die Erinnerung an den oberösterreichischen Kulturpolitiker und Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner wach zu halten. Der Kulturverein will Kunst, Künstlerinnen und Künstler fördern sowie ein Forum zum Meinungsaustausch sein.

Mit dem Heinrich-Gleißner-Preis werden jährlich Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Sparten vor den Vorhang geholt – Literatur, Musik, Architektur, Bildende Kunst, Filmemacher oder Kulturvermittler. Dieses Jahr wird ein Vertreter der Kategorie Literatur ausgezeichnet.“, freut sich die Obfrau des Vereins Elisabeth Manhal. Hans Eichhorn reiht sich in eine Liste von prominenten oberösterreichischen Künstlerinnen und Künstlern. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger der Kategorie Literatur sind: Gertrud Fussenegger (1987), Franz Rieger (1991), Alois Brandstetter (1994), Käthe Recheis (1999), Friedrich Zauner (2003), Anna Mitgutsch (2007) und Margit Schreiner (2015).

 

Die Stationen des Preisträgers Hans Eichhorn

Hans Eichhorn ist 1956 in Vöcklabruck geboren, lebt und arbeitet am Attersee. Er hat Religionspädagogik in Salzburg studiert. 1983 hat er von seinen Eltern das Fischereirecht am Attersee übernommen und ist Berufsfischer. Seine literarische Laufbahn hat er 1982 mit Gedichten und Prosaarbeiten begonnen. Seine literarische Arbeit wurde intensiver und er hat Publikationen in Zeitschriften  (Literatur, Kritik, Manuskripte, Facetten, „Die Rampe“ und im ORF) veröffentlicht. 1993 wurde sein erstes Buch „Das Zimmer als voller Bauch“ im Residenz Verlag Salzburg herausgebracht. Aufgrund seines vielfältigen Oeuvres hat er bereits mehrere Auszeichnungen bekommen, zum Beispiel die Talentförderung des Landes Oö (1987), Stipendium der Stiftung Niedersachen (1994) Projektstipendium des Bundes (1998), Manuskripte-Preis (1999), Stipendium des Deutschen Literaturfonds eV (2002), OÖ Landeskulturpreis für Literatur (2005), Rotahornpreis (2017) sowie den  Trakl-Preis (2019).

 

Förderpreisträger David Bröderbauer

Dr. David Bröderbauer wurde 1981 in Zwettl geboren. Seine Familie stammte aus dem Mühlviertel. Nach der Matura hat er seinen Zivildienst in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung im Schloss Schiltern absolviert und auch dort unter den Klienten gelebt. Anschließend begann David Bröderbauer ein Biologie-Studium an der Universität Wien mit den Schwerpunkten Ökologie und Naturschutz. Im Zuge seiner Doktorarbeit über Kesselfallenblumen reiste er für die Feldarbeit in den Süden Chinas. Dort wurde auch der Grundstein für seine literarische Tätigkeit gelegt. Für den Text „Tagesanbruch in Xishuangbanna“ wurde er 2012 beim Schreibwettbewerb uni international der Universität Wien ausgezeichnet. Maßgeblichen Einfluss auf sein Schreiben hatte der Besuch der Akademie für Literatur in Leonding 2017/2018. Sein Debütroman „Wolfssteig“ ist im Frühjahr 2019 im Milena Verlag (Wien) erschienen. Das Schreiben David Bröderbauers ist von seiner Kindheit und Jugend im abgelegenen Hochland der Böhmischen Masse geprägt. Einen wesentlichen Einfluss üben seine Erfahrungen als Biologe aus. Seine Texte drehen sich um das Verhältnis von Mensch und Natur, und thematisieren die Spannungen zwischen Stadt und Land in einer von Globalisierung und Naturzerstörung gezeichneten Welt.

 

 

Erinnerung an Gregor M. Lepka (1936 – 2016)

Hans Eichhorn  möchte im Rahmen der Preisverleihung an Gregor M. Lepka erinnern, der seine Arbeit stark beeinflusst hat. Gregor M. Lepka wurde 1936 in Salzburg geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Später sind seine Eltern nach Wels übersiedelt. Er lebte in Thalheim bei Wels und ist im August 2016 verstorben. Der Autor war nach seiner Emigration 1956 nach Neuseeland als Postbeamter, Fremdenführer und Saisonarbeiter beschäftigt und studierte englische Literatur. Nach der Rückkehr nach Österreich zu Beginn der 1960er Jahre war er in der Versicherungsbranche tätig. Seit Ende der 1950er-Jahre veröffentlichte Lepka kontinuierlich Lyrik in Literaturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslands. Daneben verfasst er gelegentlich auch kulturkritische Artikel und Rezensionen, vorwiegend für lokale Zeitschriften.

 

 

Fotos: Hans Eichhorn und Dr. David Bröderbauer (Credit: Matthias Guido Braudisch)