Ausstellung „was bleibt“ – zu sehen im Heinrich-Gleißner-Haus bis Weihnachten

was bleibt“ – ist der Titel der Ausstellung vom Scharnsteiner Künstler Markus Moser im Heinrich-Gleißner-Haus in Linz. Die Ausstellung wurde kürzlich von Kulturreferent und Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer eröffnet. Ausgerichtet wird die Ausstellung vom Kulturverein Heinrich-Gleißner-Haus anlässlich des 125. Geburtstag von Heinrich-Gleißner (Jänner 1893).

Heinrich Gleißner war einer der prägenden Politiker Oberösterreichs im 20. Jahrhundert. Als Landeshauptmann von 1934-1938, sowie von 1945-1971 hat er die Geschichte unseres Landes mitgestaltet und mitgeprägt. Angesichts seines 125. Geburtstages stellt sich die Frage, was vom politischen Wirken einer Persönlichkeit, wie Heinrich Gleißner bleibt? Der Kulturverein Heinrich-Gleißner-Haus führt das Vermächtnis Gleißners als Kulturpolitiker fort.

„was bleibt“ ist ein künstlerisches Ausstellungsprojekt, das der Frage der Nachhaltigkeit (politischen) Wirkens nachspürt. Es geht um keine Dokumentation dessen, was war, sondern um eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage, was bleibt, wenn die konkrete Erinnerung verblasst.

Der Kulturverein Heinrich Gleißner Haus hat dafür Markus Moser gewonnen. Der 1970 geborene, in Scharnstein lebende und arbeitende Künstler hat einen eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden, der mit unserem Bild und unserer Vorstellung von Realität scheinbar spielerisch umgeht. Markus Moser reduziert in seiner Arbeit Alltagsgegenstände auf ihre äußere Form, und überlässt es der Intuition der Betrachterinnen und Betrachter, von der reinen Form auf den Inhalt zu schließen. Ganz im Sinne von „was bleibt“, wenn der „Kern“ fehlt.

Zentrales Element der Ausstellung ist eine neu entwickelte Arbeit von Markus Moser, die eines der berühmtesten, ikonografischen Bilder der Ära von Heinrich Gleißner aufgreift: seinen „Tanz“ mit der Frau des damaligen Linzer Bürgermeisters, Elmire Koref, am 9. Juni 1953 über die Nibelungenbrücke in Linz. Anlass: die Aufhebung der Zonengrenze im von sowjetischen und amerikanischen Truppen besetzten Oberösterreich.

Doch was bleibt, wenn die handelnden Persönlichkeiten längst gestorben sind, sich die allgemeine Situation des Landes weiterentwickelt hat, die Rahmenbedingungen politischen Wirkens und Handelns völlig andere sind? Was ist der Kern der Erinnerung? An welchen Parametern wird Erinnerung fest gemacht? Markus Moser spürt diesem Thema mit seinen Arbeiten nach…..

Dabei nimmt er den 125. Geburtstag von Heinrich Gleißner zum Anlass, weiter zu denken, und Erinnerung und Vorstellung ganz allgemein über das Wirken der Persönlichkeit Gleißners hinaus zum Thema zu machen. Was ist Realität? Wie nehmen wir Realität wahr? Wie weit beeinflusst unsere Vorstellung unser Denken und unsere Wahrnehmung? All diesen Fragen kann man in der künstlerischen Arbeit Markus Mosers auf den Grund gehen.

Die Ausstellung ist zu sehen bis Weihnachten, jeweils zu den Öffnungszeiten des Heinrich-Gleißner-Hauses (Obere Donaulände 7, Linz)

Foto: Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Künstler Markus Moser, Obfrau des Kulturvereins HGH Dr. Elisabeth Manhal, Kuratorin Dr. Elisabeth Mayr-Kern und der Enkel von Heinrich Gleißner Clemens Beinkofer