Heinrich-Gleißner-Preise 2020

Der Heinrich-Gleißner-Preis 2020 geht an Inge Dick in der Kategorie Fotografie und an Edgar Honetschläger in der Kategorie Film.

Seit 1985 zeichnet der Kulturverein „Heinrich-Gleißner-Haus“ auf Vorschlag des Künstlerischen Beirates jährlich eine bedeutende Persönlichkeit des oberösterreichischen Kulturlebens aus. Im Jahr 2020 wird die Auszeichnung zum 36. Mal vergeben, und zwar in der Kategorie Film und Fotografie. Ein besonderes Jahr braucht besondere Entscheidungen, so wurde der Heinrich-Gleißner-Preis 2020 an zwei oberösterreichische Künstler vergeben. Dotiert ist der Preis dieses Mal mit jeweils 2.500 Euro.

Speziell im Zusammenbringen der Generationen sieht der Kulturverein Heinrich-Gleißner-Haus einen wichtigen Beitrag seines Engagements. Das spiegelt sich auch beim Förderpreis wider. Hier nominieren die für ihr Lebenswerk mit dem Heinrich-Gleißner-Preis Geehrten einen jungen Kollegen bzw. eine junge Kollegin. Dieses Mal werden gleich zwei aufstrebende junge Persönlichkeiten vor den Vorhang geholt, die sich neben der Auszeichnung jeweils auch über eine monetäre Anerkennung in der Höhe von 1.500 Euro freuen dürfen.

„Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern – gerade in dieser nicht ganz einfachen Zeit für Künstlerinnen und Künstler – sehr herzlich. Von einer feierlichen Überreichung haben wir aufgrund von Corona heuer leider Abstand nehmen müssen. Daher möchten wir auf diese Art und Weise die vier Preisträgerinnen und Preisträger gebührend erwähnen und auch auf unserer Homepage www.kulturverein-hgh.at eingehend vorstellen“, freut sich die Obfrau des Kulturvereines, LAbg. Elisabeth Manhal.

Alle bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger werden übrigens im neuen Buch „35 Jahre Heinrich-Gleißner-Preis“ präsentiert. Das Buch ist käuflich zu erwerben.

 

Inge Dick und ihr jahrelanges Schaffen

Inge Dick (*1941) gehört zu den renommierten Vertreterinnen und Vertretern der österreichischen Gegen­wartskunst. Ihr OEuvre stellt eine einzigartige Position im Bereich der zeitgenössischen experimentellen Foto­grafie und des Filmes dar. Ihr Werk ist weit über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus inter­national bekannt. Im Herbst 2020 wurde sie mit dem Österreichischen Kunstpreis für Künstlerische Fotografie ausgezeichnet.

In den letzten Jahren hat Inge Dick international reüssieren können: So zeigte die Tate Modern in London im Jahr 2018 eine Serie ihrer mittelfor­matigen Polaroids im Rahmen der Themenausstellung „Shape of Light“. 2019 hat Inge Dick den großen Kunst am Bau-Wettbe­werb für die Erweiterung des Terminal 1 am Flug­hafen München für sich entscheiden können.

Inge Dick wurde bereits mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet (u.a. Alfred Kubin Preis / Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich (2011), André Evard-Preis für konkret-kon­struktive Kunst (2010), Landeskulturpreis Oberösterreich für Künstlerische Fotografie (1993)).

Ihre Werke sind in wichtigen Museen und Privatsamm­lun­gen im In- und Ausland vertreten, u.a. auch im  Landesmuseum Linz, Lentos Kunstmuseum Linz und im Guggenheim Museum New York.

Sie lebt und arbeitet am Mondsee in Oberösterreich.

https://www.photoeditionberlin.com/artists-1/inge-dick/

 

Edgar Honetschläger und seine künstlerische Praxis

Edgar Honetschläger ist ein österreichischer bildender Künstler und Filmregisseur. Er ist in Oberösterreich geboren. Der Bogen seiner internationalen Arbeiten spannt sich von Zeichnung, Malerei und Photographie über Performances, Installationen und Interventionen bis zu Kurz- und Spielfilmen. Honetschläger, der fünf Jahre in den USA, zwölf in Japan, fünf in Italien und eines in Brasilien verbrachte, konzentriert sich in seiner künstlerischen Praxis auf die Infragestellung kultureller Gegebenheiten, des Konzepts des Individualismus, des linearen Zeitbegriffs und als Folge unseres Umgangs mit der Natur. 2006 gründete Honetschläger das EDOKO Institute in Wien und die RIBO Ltd. Tokyo, 2018 die Non Profit Organisation GoBugsGo. Seine Arbeiten wurden unter anderem bei der Documenta X gleichwien der Berlinale berücksichtigt. Derzeit lebt Honetschläger in Rom und Wien.

https://honetschlaeger.com/

 

Es gibt zwei Förderpreisträgerinnen

Edgar Honetschläger hat Frau Sybille Bauer für den Förderpreis genannt. Die Filmemacherin wurde 1989 in Linz geboren. Sie hat an der Kunstuniversität Linz das Studium der zeitbasierten Medien mit Auszeichnung absolviert. Sie lebt und arbeitet in Wien und Linz. Sprache und Texte sind wichtige Instrumente ihrer künstlerischen Arbeit, die sie in Dokumentarfilmen, Experimentalfilmen, Essayfilmen oder Musikvideos gekonnt verarbeitet. Sie ist freischaffende Produzentin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Sybille Bauer hat auch bereits verschiedene Preise, Leistungs- und Talentstipendien erhalten.

www.sybillebauer.com

 

 

Inge Dick hat Frau Gerlinde Miesenböck nominiert. Sie ist 1978 in Freistadt geboren, studierte an der Kunstuniversität Linz, an der Manchester Metropolitan University und an der Lappland Universität in Finnland. Ihre Projekte erarbeitet sie im In- und Ausland und präsentierte sie bisher in zahlreichen internationalen Ausstellungen in Europa, Asien und den USA. Dazu gehören Präsentationen in der Bluecoat Gallery Liverpool, Fotoforum West (Innsbruck), Galaxy Museum of Modern Art, Chongqing/CHINA, Northern Photographic Center in Oulu /FI, OÖ Kunstverein, MAERZ Linz, OÖ Landesmuseen, Agnes Reinthaler Galerie, Steirischer Herbst Graz, k/haus Wien, Lentos Kunstmuseum & Nordico in Linz, sowie diverse internationale Foto- und Videofestivals. In der Vergangenheit erhielt sie bereits Auszeichnungen u.a. durch das Land Oberösterreich (Talentförderungsprämie & Margret-Bilger-Stipendium 2006), Stadt Linz (Kunstförderungspreis & Linz-AG Atelier 2009), den 1. Preis der EZB „Austria Today“ (2006) und den Henkel Nachwuchspreis (2006).

 

www.gerlinde-miesenboeck.com

 

 

Fotonachweise:

Foto Inge Dick

Foto Edgar Honetschläger: Stefan Jackwerth

Foto Sybille Bauer

Foto Gerlinde Miesenböck